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Von hier aus wurden einst die Geschicke der mittelalterlichen Stadt
Hattingen geleitet.
So wie sich das Alte Rathaus heute dem Betrachter
zeigt, wurde es allerdings nicht erbaut. Dieses Schmuckstück
der Altstadt hat eine wechselvolle Geschichte, die schon vor 1420
als Markthalle für den Verkauf von Fleisch begann.
Die Selbstverwaltung der Stadt erforderte
schließlich Amtsräume für die Stadtschreiber, den
Bürgermeister und die Ratsherren. So erneuerten die Bürger
1576 ihr "raithus" über der Fleischhalle mit zwei Fachwerketagen
und hoch aufragenden Spitzgiebeln. Damit waren Markthalle, Verwaltung
und Versammlungsstätte unter einem Dach.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude
im klassizistischen Stil modernisiert. Die Spitzgiebel wichen Walmdächern,
die Ratshalle erhielt große Fenster, das Fachwerk wurde dem
Zeitgeschmack entsprechend verputzt. Die Markthalle wurde auf einen
schmalen Durchgang reduziert, rechts und links baute man Gefängniszellen
ein.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde ein Rathausneubau
notwendig und das Alte Rathaus frei für die Nutzung als Heimatmuseum.
In den 50er Jahren wurden Kriegsschäden beseitigt und das frühere
Erscheinungsbild mit seinen 400 Gefachen wieder freigelegt. Seit der
1993 abgeschlossenen Restaurierung befinden sich hier die Städtische
Galerie und eine Kleinkunstbühne. |